Freddy und Teddy

Teddy & Freddy – oder ein Happy End zum Mut machen

Als ich meine Tätigkeit für die Arbeitsgemeinschaft Tierschutz Mallorca begann und das erste Mal „unser“ Refugio besuchte, sind mir zwei aktive, goldige, liebenswerte Hunde mittlerer Größe sofort ins Auge gefallen: Teddy & Freddy. Sicherlich wird es nicht schwer werden, ein passendes Zuhause zu finden, dachte ich damals…..

Doch dann kam die erste kleine „Einschränkung“. Aufgrund einer sehr engen Bindung der beiden Racker untereinander, war nur eine gemeinsame Vermittlung möglich. Eine Familie zu finden, die gleich zwei Hunde aufnimmt, ist kein einfaches Unterfangen. Dann folgte der nächste „Dämpfer“: Freddy ließ sich nicht anfassen/streicheln, er hielt immer einen gewissen Sicherheitsabstand ein. Das gestaltete das Projekt „Familie finden“ nochmals schwieriger – nichts desto trotz glaubte ich fest an ein Happy End für die beiden Jungs – ……und dann kam DER Tag und es geschah das lang Erhoffte: Es meldete sich ein sympathisches Ehepaar aus Süddeutschland. Meine Überlegungen und Bedenken konnten sie nicht davon abhalten, die beiden Buben voller Zuversicht und Optimismus zu adoptieren nach dem Motto: Gib ihnen die nötige Zeit und ein Heim voller Liebe und alles wird schon gut werden.

Nachdem alle Vorbereitungen getroffen waren, der nächste Schreck: Teddy wurde Leishmaniose positiv getestet. Viele Menschen schreckt diese Diagnose ab und so tätigte ich den Anruf zur Befundmittelung mit „schweren Steinen im Magen“. Aber – erstens kommt es anders und zweitens als man denkt: Der positive Befund stellte für die neuen Adoptiveltern überhaupt kein Problem dar! Teddy und Freddy waren trotzdem bedingungslos herzlich willkommen!!!

Ein Tag vor Heiligabend, am 23.12.2013 war es dann soweit: Ab in den Flieger ins neue Zuhause. Dort angekommen, fühlte sich Teddy direkt heimisch und pudelwohl; Freddy machte es anfangs einer neuen Mama und neuem Papa nicht einfach: Nicht nur, dass er wie erwartet sehr schüchtern war, bekam er auch noch einen Leishmaniose-SchubL. Endlich hatten die beiden Kerlchen ihre Traumfamilie, auf die sie so lange gewartet hatten gefunden, und dann so etwas.  Also wurde behandelt und an Freddys ängstlichem Verhalten gearbeitet. Während der ganzen Zeit hörte ich kein einziges Jammern oder irgendeine Form der Beschwerde der neuen Eltern. Ganz im Gegenteil: Mit viel Liebe, Geduld und Ruhe haben sie Freddy gepflegt und parallel mit beiden an ihrem Verhalten gearbeitet – und dabei immer nur von ihren Jungs geschwärmt….

Dann bekam ich eine herzliche Einladung, die Familie zu besuchen. Im Mai war es dann so weit und ich kann nur sagen: Was für eine Überraschung!!! Beide Buben sahen und sehen klasse aus. Die Leishmaniose war sehr gut behandelt worden und Freddy ist beschwerdefrei – Wahnsinn!!! Auch im Verhalten haben die beiden Süßen sich so toll entwickelt! Freddy hat seine Schüchternheit abgelegt, ist nun aufgeschlossen und neugierigJ und sein Bruder Teddy hat auch noch viel dazugelernt und tolle Fortschritte gemacht. Was ein liebevolles Zuhause , Geduld und nötige Zeit geben, so alles bewirken kann….. J.

Mein Fazit: Ein absolut besonderes Happy End! – Ein Happy End, das Mut machen soll und kann:

  1. Auch einem leishmaniosepositiven Hund eine Chance zu geben – denn medikamentös gut eingestellt, ist auch so ein Leben wirklich lebenswert , meist sogar ohne Einschränkungen.
  2. Keine Liebe und Mühe scheuen bzw. Angst haben, einem schüchternen Hund ein Zuhause zu geben. Gerade solche Hunde brauchen den Schutz einer Familie und die Sicherheit, um ihre Ängste ablegen zu können und zu erfahren, dass die Hand, die ihnen gereicht wird es nur gut mit ihnen meint ( Im Rudel eines Tierheims haben sie fast keine Chance und gehen sozusagen „unter“).

Wir alle sagen: Ein ganz herzliches Dankeschön an Freddys und Teddys Eltern, zwei wunderbare Menschen. – Ihr habt das so toll gemacht. Wir wünschen Euch mit euren tollen Jungs eine wunderbare Zukunft mit ganz viel Sonnenschein! (…..und für unsere anderen Fellnasen wünschen wir uns ganz viele Menschen, so wie ihr J)